Demenz und Alzheimer
Demenz ist kein eigenständiges Krankheitsbild. Vielmehr werden unter der Bezeichnung Demenz eine ganze Reihe von Symptomen, die Gedächtnis, Denken und soziale Fähigkeiten in einem Maße beeinflussen, dass sie die alltäglichen Aktivitäten beeinträchtigen, zusammengefasst.
Demenz zeigt sich in Form von Problemen mit mindestens zwei Gehirnfunktionen, wie z. B. Gedächtnisverlust und gestörtem Urteilsvermögen oder Sprachbeeinträchtigungen, sowie durch die Unfähigkeit, bestimmte Alltagsaktivitäten auszuüben, wie z. B. das Bezahlen von Rechnungen oder wenn man während der Autofahrt plötzlich den Weg nicht mehr weiß.
Auch wenn Gedächtnisverlust im Allgemeinen bei Demenz auftritt, bedeutet er für sich alleine noch nicht, dass man tatsächlich dement ist. Ein bestimmter Grad an Gedächtnisschwund ist eine normale Begleiterscheinung des Älterwerdens.
Es gibt zahlreiche Ursachen für Symptome der Demenz. Die Alzheimer-Erkrankung ist der häufigste Grund einer fortschreitenden Demenz. Einige der Ursachen für Demenz können sich jedoch unter Umständen wieder zurückbilden.
Symptome
Demenzsymptome variieren je nach Ursache, zu den allgemeinen Zeichen und Symptomen zählen jedoch:
Kognitive Veränderungen
- Vergesslichkeit
- Kommunikations- oder Wortfindungsschwierigkeiten
- Schwierigkeiten bei der Bewältigung komplexer Aufgaben
- Schwierigkeiten bei Planung und Organisation
- Störungen der Koordination und der motorischen Fähigkeiten
- Orientierungsprobleme, z. B. sich verirren/verlaufen
Psychische Veränderungen
- Persönlichkeitsveränderungen
- Eingeschränkte Urteilsfähigkeit
- Unangemessenes (Sozial-)Verhalten
- Paranoia (Verfolgungswahn)
- Unruhe
- Halluzinationen
Wann sollten Sie einen Arzt konsultieren?
Sie sollten einen Arzt konsultieren, wenn Sie oder ein Angehöriger oder Freund Probleme mit der Gedächtnisleistung haben oder andere Demenzsymptome an sich feststellen. Es können auch einige behandelbare Krankheiten Demenzsymptome hervorrufen, daher ist es wichtig, dass ein Arzt die im jeweiligen Fall zugrunde liegende Ursache bestimmt.
Alzheimer sowie einige andere Arten der Demenz verschlimmern sich im Laufe der Zeit. Eine frühe Diagnose lässt Ihnen ausreichend Zeit, aktiv Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, so lange Ihnen dies möglich ist.
Ursachen
Bei der Demenz kommt es zu Schäden an den Nervenzellen im Gehirn, welche in verschiedenen Bereichen des Gehirns auftreten können. Die Demenzerkrankung wirkt sich bei den Betroffenen unterschiedlich aus, je nachdem, welcher Gehirnbereich betroffen ist.
Demenzen können auf vielerlei Art eingestuft werden, meist geschieht dies jedoch in Gruppen, entsprechend ihrer Gemeinsamkeiten, wie z. B. dem betroffenen Gehirnareal oder ob sich die Erkrankung im Laufe der Zeit verschlimmert (progressive Demenzen).
Einige Demenzen, wie die durch eine Medikamentenreaktion oder Infektion hervorgerufenen, können durch eine entsprechende Behandlung wieder rückgängig gemacht werden.
Die verschiedenen Demenz-Arten
Alzheimer
Bei Menschen im Alter von 65 Jahren und älter ist die Alzheimer-Erkrankung die häufigste Ursache für Demenz. Im Allgemeinen entwickeln Menschen erst nach dem 60. Lebensjahr Symptome, es gibt jedoch auch frühzeitig einsetzende Formen der Krankheit, häufig aufgrund eines Gendefekts.
Wenn auch in den meisten Fällen die genaue Ursache der Alzheimer-Erkrankung nicht bekannt ist, finden sich häufig Plaques und sogenannte Tangles in den Gehirnen von Alzheimerpatienten. Der Begriff ‚Plaques‘ bezeichnet aus dem Protein Beta-Amyloid bestehende Eiweißklumpen und Tangles sind fibrilläre Ablagerungen aus dem Tau-Protein.
Bestimmte genetische Faktoren erhöhen außerdem die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken.
Die Alzheimer-Erkrankung schreitet im Allgemeinen langsam über einen Zeitraum von 8 – 10 Jahren fort. Die kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen lassen allmählich nach. Letzten Endes funktionieren die betroffenen Gehirnareale nicht mehr richtig, darunter Teile des Gehirns, die zuständig sind für das Gedächtnis, Sprache, Urteilsvermögen und räumliches Denken.
Vaskuläre Demenz
Die vaskuläre Demenz ist die zweithäufigste Art von Demenz und das Resultat von Hirnschäden durch verringerten oder blockierten Blutfluss in den zum Gehirn führenden Blutgefäßen.
Probleme mit den Blutgefäßen können in der Folge eines Schlaganfalls, einer Herzklappenentzündung (Endokarditis) oder anderer (vaskulärer) Erkrankungen der Blutgefäße entstehen.
Die Symptome beginnen für gewöhnlich plötzlich und treten häufig bei Bluthochdruckpatienten auf oder bei Patienten, die in der Vergangenheit bereits einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten haben.
Es gibt mehrere unterschiedliche Arten der vaskulären Demenz, und sie alle haben unterschiedliche Ursachen und Symptome. Diese Form der Demenz kann gleichzeitig von Alzheimer und anderen Demenzen begleitet sein.
Lewy-Körper-Demenz
Ungefähr 10 Prozent der Demenz-Patienten sind von der Lewy-Körper-Demenz betroffen. Sie ist somit eine der häufigsten Formen der Demenz. Mit zunehmendem Alter tritt die Lewy-Körper-Demenz häufiger auf.
Lewy-Körper sind anormale Eiweißklumpen, die man sowohl im Gehirn von Patienten mit der Lewy-Körper-Demenz als auch bei Alzheimer- und Parkinsonkranken gefunden hat.
Die Symptome für die Lewy-Körper-Demenz ähneln denen der Alzheimer-Erkrankung. Zu den unverwechselbaren Kennzeichen gehören Schwankungen zwischen Zuständen der Verwirrtheit und klarem Denken (Luzidität), visuelle Halluzinationen sowie Tremor (Zittern) und Rigor (Muskelsteifheit) – beides Symptome der Parkinson-Krankheit.
Menschen mit der Lewy-Körper-Demenz leiden häufig an einer REM-Schlafverhaltensstörung, bei der sie ihre Träume körperlich aktiv durchleben.
Frontotemporale Demenz
Diese Art der Demenz tritt meist in früherem Alter auf als Alzheimer, im Allgemeinen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr.
Dies ist eine Gruppe von Erkrankungen, die gekennzeichnet ist vom Verfall (Abbau) von Nervenzellen im Stirn- und Schläfenbereich des Gehirns, jenen Bereichen, die allgemein mit Persönlichkeit, Sozialverhalten und Sprache in Verbindung gebracht werden.
Zeichen und Symptome für eine frontotemporale Demenz können unangemessenes Sozialverhalten, Sprachfindungsstörungen, Denk- und Konzentrationsschwierigkeiten sowie motorische Probleme sein.
Wie bei anderen Demenzen ist auch hier die Ursache unbekannt, auch wenn diese Art der Demenz in einigen Fällen mit bestimmten Genmutationen in Verbindung gebracht wird.
Risikofaktoren
Zahlreiche Faktoren können letztlich zur Demenz führen. Einige von ihnen, wie z. B. das Alter, können nicht beeinflusst werden. Andere jedoch können behoben werden und so Ihr Risiko, an Demenz zu erkranken, verringern.
Risikofaktoren, auf die Sie keinen Einfluss haben
- Das Alter. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Alzheimer, vaskulärer Demenz und anderen Demenzen zu erkranken sprunghaft an, insbesondere nach dem 65. Lebensjahr. Dennoch ist Demenz kein normaler Begleitfaktor des Älterwerdens, und sie kann auch bei jüngeren Menschen auftreten.
- Die Familiengeschichte. Wenn es in Ihrer Familie bereits Fälle von Demenz gegeben hat, haben Sie ein größeres Risiko, ebenfalls daran zu erkranken. Trotzdem ist es häufig so, dass Menschen mit einer entsprechenden Familiengeschichte nie Symptome entwickeln und viele andere wiederum, bei denen es zuvor keine Erkrankungen in der Familie gab, es dennoch tun. Auch bei gewissen Genmutationen ist das Risiko, an bestimmten Arten der Demenz zu erkranken, deutlich höher. Es gibt Tests, um festzustellen, ob Sie von bestimmten Genmutationen betroffen sind.
- Das Down-Syndrom. Menschen mit Down-Syndrom entwickeln häufig in mittlerem Alter die für Alzheimer typischen Plaques und fibrillären Ablagerungen im Gehirn. Manche davon können zu Demenz führen.
Risikofaktoren, die Sie beeinflussen können
Sie können etwas unternehmen, um die folgenden Risikofaktoren für Demenz zu beeinflussen.
- Alkoholmissbrauch. Menschen mit einem hohen Alkoholkonsum haben ein erhöhtes Risiko an Demenz zu erkranken. Wenngleich Untersuchungen ergaben, dass ein moderater Alkoholgenuss einen positiven gesundheitlichen Effekt haben kann, so steigert der Missbrauch von Alkohol das Risiko, an Demenz zu erkranken, erheblich.
- Die Ablagerungen aus Fett und anderen Substanzen (Plaques) in und an den Wänden Ihrer Arterien kann die Blutzufuhr zu Ihrem Gehirn verringern und zu Schlaganfällen führen. Eine verringerte Blutzufuhr zum Gehirn kann ebenfalls vaskuläre Demenz zur Folge haben.
Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass möglicherweise ein Zusammenhang zwischen dem Zustand der Blutgefäße und der Alzheimer-Erkrankung besteht.
- Blutdruck. Mehreren Studien zufolge kann hoher oder niedriger Blutdruck Ihr Risiko, an Demenz zu erkranken, erhöhen.
- Cholesterin. Wenn Sie einen hohen LDL-Cholesterinwert haben, haben Sie möglicherweise ebenfalls ein höheres Risiko, eine vaskuläre Demenz oder Alzheimer zu entwickeln. Die Forschung untersucht weiterhin, inwiefern Cholesterin die Demenzerkrankung beeinflusst.
- Depressionen. Wenngleich bisher immer noch nicht vollständig geklärt ist warum, so kann die Altersdepression dennoch – insbesondere bei Männern – ein Anzeichen für die Entwicklung einer Demenz sein.
- Diabetes. Wenn Sie unter Diabetes leiden, haben Sie möglicherweise ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an Alzheimer und vaskulärer Demenz zu erkranken.
- Hoher Östrogenspiegel. Frauen, die auch nach der Menopause weiterhin über Jahre hinweg Östrogen und Progesteron einnehmen, haben möglicherweise auch ein höheres Risiko, an Demenz zu erkranken.
- Homocysteinspiegel im Blut. Ein erhöhter Blutspiegel von Homocystein (eine vom Körper gebildete Aminosäure) kann Ihr Risiko, an vaskulärer Demenz zu erkranken, erhöhen.
- Adipositas (Fettleibigkeit). Wenn Sie in mittlerem Alter übergewichtig oder fettleibig sind, kann auch dies Ihr Risiko, im Alter eine Demenz zu entwickeln, vergrößern.
- Rauchen. Rauchen kann Ihr Risiko, an Demenz und Gefäßkrankheiten zu erkranken, erhöhen.
Lebensführung und Hilfemaßnahmen
An Demenz erkrankte Menschen erleben im Laufe der Zeit das Fortschreiten ihrer Symptome und Verhaltensprobleme. Daher kann es hilfreich sein, wenn Betreuungspersonen in bestimmten Situationen folgende Hinweise berücksichtigen:
- Verbessern Sie die Kommunikation. Halten Sie beim Sprechen Augenkontakt mit Ihrem Angehörigen/der betreuten Person. Sprechen Sie langsam und in einfachen Sätzen; drängen Sie nicht auf eine Antwort. Bieten Sie jeweils nur einen Gedanken oder eine Anweisung gleichzeitig an. Verwenden Sie Gesten und Zeichen, wie z. B. das Zeigen auf ein Objekt.
- Ermuntern Sie zu Bewegung und Sport. Körperliche Bewegung und Sport tun jedem gut, auch Menschen mit Demenz. Die größten Vorteile der Bewegung sind gesteigerte Körperkraft und eine verbesserte Herz-Kreislauf-Gesundheit.
Einigen Forschungen zufolge kann körperliche Aktivität die fortschreitende Beeinträchtigung des (kognitiven) Denkvermögens bei dementen Personen verzögern.
Bewegung und Sport können außerdem Depressions-Symptome verringern, tragen dazu bei, motorische Fähigkeiten zu erhalten und haben darüber hinaus eine beruhigende Wirkung.
- Regen Sie die Teilnahme an Spielen und Denkaktivitäten an. Spielen, das Lösen von Kreuzworträtseln und andere Aktivitäten, bei denen Menschen aktive (kognitive) Denkfähigkeit nutzen müssen, können den mentalen Verfall bei Demenzerkrankten verlangsamen.
- Führen Sie Einschlafrituale ein. Das krankheitsbedingte Verhalten verschlimmert sich häufig in der Nacht. Versuchen Sie, Rituale beim Zubettgehen einzuführen, die den Betroffenen beruhigen und frei von Störungen durch Fernsehen, Aufräumarbeiten und aktiven Familienmitgliedern sind. Lassen Sie ein Schlummerlicht an, um Desorientierung vorzubeugen.
Schränken Sie die Koffeinzufuhr tagsüber ein, verhindern Sie Mittagsschlaf und andere Nickerchen zwischendurch und bieten Sie während des Tages Gelegenheiten zur Bewegung an, um so nächtlicher Unruhe vorzubeugen.
- Ermutigen Sie zur Führung eines Kalenders. Die Führung eines Erinnerungs-Kalenders kann Ihren Angehörigen dabei unterstützen, sich an bevorstehende Ereignisse, tägliche Aktivitäten und die Einnahmepläne für Medikamente zu erinnern. Überlegen Sie sich, gemeinsam mit Ihrem Angehörigen einen Kalender zu führen.
- Planen Sie für die Zukunft. Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihrem Angehörigen einen Plan, in welchem Sie Pflegeziele für die Zukunft festlegen. Verschiedene Betreuungsgruppen, gesetzliche Berater, Familienmitglieder und andere Personen können Sie dabei unterstützen. Auch finanzielle und rechtliche Aspekte, Fragen, die Sicherheit und die Umstände des täglichen Lebens betreffen, sowie langfristige Pflegemöglichkeiten sollten dabei berücksichtigt werden.
Komplikationen
Demenz kann die Funktionsfähigkeit zahlreicher Körpersysteme beeinträchtigen und damit gleichzeitig auch die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu erfüllen. Zu den schweren Problemen, die durch Demenz verursacht werden können, zählen:
- Mangelhafte oder unzureichende Ernährung. Viele Menschen mit Demenz reduzieren ihr Ess- und Trinkverhalten oder stellen es schließlich sogar ganz ein. Es kann sein, dass sie zu essen oder zu trinken vergessen oder dass sie denken, sie hätten bereits gegessen. Änderungen der Essenszeiten oder Ablenkung durch Umgebungsgeräusche können ihr Essverhalten beeinflussen.
Häufig führt Demenz in fortgeschrittenem Stadium dazu, dass die Kontrolle über die Kau- und Schluckmuskulatur verloren geht. Dadurch entsteht möglicherweise Erstickungsgefahr und es können Nahrungsreste in die Lungen eingeatmet werden. Dies kann die Atmung blockieren und Lungenentzündung zur Folge haben.
Außerdem geht das Hungergefühl und damit einhergehend, der Wunsch zu essen, verloren. Depression, Arzneimittelnebenwirkungen, Verstopfung und andere Erkrankungen können das Interesse an der Nahrungsaufnahme ebenfalls vermindern.
- Mangelnde Hygiene. Im mittleren bis schweren Stadium der Demenz verlieren die Betroffenen schließlich die Fähigkeit, Aufgaben des täglichen Lebens eigenständig zu erledigen. Sie sind möglicherweise nicht mehr in der Lage, zu duschen, sich anzukleiden, sich die Haare zu bürsten, die Zähne zu putzen oder alleine zur Toilette zu gehen.
- Schwierigkeiten bei der Medikamenteneinnahme. Da das Gedächtnis beeinträchtigt ist, kann sich die Einnahme des richtigen Medikaments zum richtigen Zeitpunkt zu einer echten Herausforderung entwickeln.
- Verschlechterung der emotionalen Gesundheit. Demenz verändert das (soziale) Verhalten und die Persönlichkeit. Einige dieser Veränderungen mögen durch den tatsächlich im Gehirn stattfindenden Verfall verursacht werden, während andere Veränderungen des Verhaltens und der Persönlichkeit eher emotionale Bewältigungs-Reaktionen auf die Veränderungen im Gehirn sind.
Demenz kann zu Depressionen, aggressivem Verhalten, Verwirrungszuständen, Frustration, Angstgefühlen, ungehemmtem Verhalten und Desorientierung führen.
- Kommunikationsprobleme. Mit fortschreitender Demenz kann man die Fähigkeit verlieren, sich an die Namen von Menschen und Dingen zu erinnern. Man hat möglicherweise Schwierigkeiten, sich mit anderen zu verständigen oder diese zu verstehen.
Verständigungsprobleme können Gefühle von Ärger, Isolation und Depression verursachen.
- Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Möglicherweise entwickelt man Wahnvorstellungen, bei denen man sich in falsche Ideen über Mitmenschen oder Lebenssituationen verrennt. Manche Patienten, insbesondere jene mit Lewy-Körper-Demenz, können auch unter visuellen Halluzinationen leiden.
- Schlafstörungen. Möglicherweise hat man mit Schlafstörungen zu tun, wie z. B. frühmorgendlichem Aufwachen. Einige Patienten mit Demenz leiden unter dem Restless-Legs-Syndrom oder der REM-Schlafverhaltensstörung, die sich ebenfalls störend auf den Schlaf auswirken können.
Herausforderungen für die persönliche Sicherheit. Aufgrund einer verminderten Fähigkeit, was das Treffen von Entscheidungen und die Lösung von Problemen angeht, können einige Alltagssituationen ernsthafte Sicherheitsprobleme für demenzerkrankte Personen darstellen. Dazu zählen Autofahren, Kochen, Stürzen, Verirren/Verlaufen sowie der Umgang mit Hindernissen.
Zurechtkommen mit der Erkrankung und Unterstützung
Die Diagnose Demenz kann Sie und Ihre Angehörigen völlig aus der Bahn werfen. Viele Details müssen in Betracht gezogen werden um sicherzustellen, dass Sie und die Personen in Ihrem Umfeld so gut wie möglich vorbereitet sind für den Umgang mit einem Zustand, der unvorhersehbar und ständigen Veränderungen unterworfen ist.
Betreuung und Unterstützung für die von der Erkrankung betroffene Person
Im Verlauf der Erkrankung durchleben Sie möglicherweise eine ganze Palette von Gefühlen. Hier sind einige Hinweise, um besser damit umzugehen:
- – Bringen Sie so viel wie möglich über Gedächtnisverlust, Demenz und die Alzheimer-Erkrankung in Erfahrung.
- – Schreiben Sie Ihre Erfahrungen und Gefühle mit der Diagnose Demenz in einem Tagebuch auf.
- – Treten Sie einer örtlichen Selbsthilfegruppe bei.
- – Holen Sie sich individuelle oder Familienberatung.
- – Sprechen Sie mit einem Mitglied Ihrer Kirchengemeinde oder einer anderen Person, die Ihnen mit spirituellem Rat zur Seite stehen kann.
- – Bleiben Sie aktiv und beteiligt, üben Sie ehrenamtliche Tätigkeiten aus, treiben Sie Sport und nehmen Sie an Aktivitäten für Menschen mit Gedächtnisschwund teil.
- – Halten Sie den Kontakt zu anderen Personen aufrecht und verbringen Sie Zeit mit Freunden und der Familie.
- – Werden Sie Teil einer Online-Community mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen durchleben wie Sie.
- – Machen Sie neue Möglichkeiten ausfindig, sich selbst auszudrücken, z. B. durch Malen, Singen oder Schreiben.
- – Suchen Sie sich bei einer Person Ihres Vertrauens Hilfe beim Treffen von Entscheidungen.
- – Haben Sie Geduld mit sich selbst.
Hilfe für eine an Demenz erkrankte Person
Sie können einem Menschen mit der Diagnose Demenz bei der Bewältigung der Erkrankung helfen, indem Sie ihm zuhören, ihm bestätigen, dass er immer noch Freude am Leben haben kann und indem Sie ihn unterstützen und positiv sind und Ihr Bestes tun, um ihm zu helfen, seine Würde und Selbstachtung zu bewahren.
Unterstützung für die Betreuungsperson
Die Betreuung einer dementen Person ist eine körperlich und seelisch anspruchsvolle Tätigkeit. Häufig ist die hauptsächliche Betreuungsperson der Ehegatte oder ein anderes Familienmitglied.
Wut, Schuldgefühle, Frustration und Entmutigung, Angst, Sorgen und soziale Isolation sind häufig auftretende Gefühle. Wenn Sie eine an Demenz erkrankte Person betreuen, sollten Sie:
- – Wenn nötig, Freunde oder andere Familienmitglieder um Hilfe bitten
- – Auf Ihre körperliche, emotionale und geistige Gesundheit achten
- – So viel wie möglich über die Erkrankung in Erfahrung bringen
- – Stellen Sie Ärzten, Sozialarbeitern und anderen an der Betreuung Ihres Angehörigen beteiligten Personen die Fragen, die sie bedrängen
- – Treten Sie einer Selbsthilfegruppe bei
- – Bringen Sie in Erfahrung, welche unterstützenden Dienste es in Ihrer Gemeinde gibt, wie z. B. Kurzzeit-/Tagespflege und andere Betreuungsoptionen für Erwachsene, die Ihnen ermöglichen, zu festen Zeiten in der Woche eine Pause von der Pflege einzulegen.
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